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The Model and me

von

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Question and Answer

Es tut mir sooooo leid T_T Ich hab euch so lange warten lassen auf das neue Kapitel *drop* Es war bei mir leider sehr stressig in den letzten Wochen, fast jeden Tag arbeiten und dann endlich eine Woche Urlaub, wo ich auch nicht zum weiterschreiben kam und ja, jetzt in den letzten zwei Wochen hab ich dann weitergeschrieben und immer wieder "Stehzeiten" drinnen gehabt, weil ich nicht wirklich wusste, ob meine Idee überhaupt gut ankommen würde und wie ich sie am besten umsetze. Ja, jetzt ist das Kapitel fertig und ich gestehe - es ist das längste geworden, das ich bisher geschrieben habe. Hoffe, das entschädigt für die lange Wartezeit ^.^
 

An alle die mir schon eine ENS geschrieben haben, weil sie sehnsüchtig auf das Kapitel gewartet haben: Es freut mich, dass euch die FF so gut gefällt und ihr es kaum erwarten könnt. Ich krieg dann immer nen kleinen Motivationsschub, wenn ich sehe, dass sich Leute für das was ich schreibe interessieren - also mich nerven die ENS auf jeden Fall nicht. ^.^
 

An alle Kommi-Schreiber: DANKE für die Kommis, die freuen mich riesig. Da werd ich immer ganz hibbelig, wenn bei Animexx der ENS-Button aufleuchtet und dann drin steht "FF kommentiert" XD Also ich hoffe ihr kommentiert weiterhin so nett und brav ^.^
 

Das Kapitel dreht sich hauptsächlich um Reita und Ruki, soviel verrate ich schon mal - die anderen kommen ein wenig zu kurz in dem Kapitel und auch noch im nächsten Kapitel. ^.^ Mehr verrat ich nun aber nicht, weil sonst ist der Spaß ja schon vorher weg.
 

Viel Spaß beim Lesen ^.^
 

Question and Answer - or how to get to know the other one better
 

Als ich drei Stunden später mein Zimmer betrat, schlief Takanori bereits tief und fest. Hoffentlich behielt Kai Recht, dass mein Zimmerpartner so angetrunken gewesen war, dass er sich sicherlich nicht mehr an das „Akira-ist-noch-Jungfrau-Gespräch“ erinnern konnte. Mit einem leisen Seufzen zog ich mich um und verschwand nach einem kleinen Besuch im Badezimmer auch in meinem Bett. Morgen würde ich dann Gewissheit haben, ob Takanori sich noch erinnern konnte oder nicht.
 

Viel zu rasch kam der Morgen für mich. So spät schlafen gehen war eindeutig nicht die beste Entscheidung. Aber es war der letzte Tag der Woche – Freitag. Wir hatten vormittags wieder Vorlesungen und nachmittags würde ich dann wieder in dem kleinen Buchladen arbeiten. Takanori grummelte im Schlaf. So wie es aussah, hatte er wohl einen ziemlichen Kater und sein Morgensport, den er eigentlich immer betrieb fiel deswegen auch aus. Ich kletterte aus meinem Bett und verschwand im Badezimmer, in der Tür drehte ich mich nochmal um. „Es ist bereits halb Acht!“ und schon war ich beim Zähneputzen. Ich konnte mir ein Grinsen im Badspiegel nicht verkneifen, denn von draußen war das Fluchen meines Zimmerkollegen zu hören. Ich wusste, dass er normalerweise viel früher aufstand, noch laufen ging, duschen und sich fertig machen, bevor ich überhaupt aufstand.
 

Ich ließ mir extra viel Zeit heute im Badezimmer, ein bisschen Rache wegen dieser Friendship-with-benefits-Idee musste einfach sein. Er klopfte bereits mehrmals ungeduldig an die Tür. „Akira!“ hörte ich sein verzweifeltes Gemurre von draußen. „Akira, bitte! Du brauchst doch sonst auch nicht so lange im Bad. Ich muss doch auch noch rein!“ Ich grinste mein Spiegelbild an, während ich mit mit dem Rasierer seelenruhig mein Kinn entlangfuhr. Ich hatte kaum 15 Minuten für Zähneputzen, duschen, rasieren und stylen gebraucht. Wenn man es genau nahm was das auch für mich ein Rekord, auch wenn es Takanori vermutlich wie eine halbe Stunde vorgekommen sein musste.
 

Er klopfte schon wieder ungeduldig an die Türe und jammerte mich durch diese an, dass ich doch bitte schneller machen soll. Leise schloss ich die Tür auf und riss sie in einem Schwung auf, eigentlich um ihn zu erschrecken, doch da er noch immer am Klopfen war, stolperte er durch den nicht mehr vorhandenen Widerstand direkt in meine Arme. Das ließ nun mich ein wenig rot um die Nase werden, als ich versuchte gelassen ein „Nana, nicht so stürmisch!“ herauszubringen. Takanori war das wohl nun auch ein wenig peinlich und er nuschelte etwas was nach „Entschuldigung“ klang.
 

Während ich meine letzten Sachen für den Tag zusammensuchte, war Takanori im Badezimmerstress. So rasch wie heute war er noch nie gestylt. Etwas abgehetzt kam er schließlich aus dem Bad, zog sich noch rasch seine Schuhe an und suchte seine Tasche. Ich wartete ihm freundlicherweise, auch wenn ich noch immer ein wenig durch den Wind wegen dieser Friendship-Sache war. Als auch er endlich fertig war, bedankte er sich bei mir, dass ich gewartet hatte.
 

Wir waren auf dem Weg zur ersten Vorlesung. Ich hatte mich entschieden, dass Schweigen wohl vorerst mal die beste Methode war um jeglicher Konfrontation aus dem Weg zu gehen. Denn mir war unweigerlich klar, dass wir zumindest über die Friendship-with-benefits-Sache reden mussten, wenn ich Glück hatte, konnte er sich an die Unterhaltung mit Kai eh nicht mehr erinnern. Vorerst war für mich „totschweigen“ die beste Lösung, zumindest empfand ich das so. Ich wusste beim besten Willen nicht, was ich sonst hätte sagen sollen, wie ich hätte reagieren sollen und so.
 

Mein Wunsch, die Sache einfach totzuschweigen und Gras drüber wachsen zu lassen, war ja auch ein zu einfacher Wunsch, der eindeutig nicht erfüllt wurde. Takanori war anfangs schweigend neben mir hergegangen, bis er plötzlich die Stille zwischen uns durchbrach. „Ich...Akira, es tut mir Leid.“ Ich sah ihn ausdruckslos an und zog eine Augenbraue in die Höhe. Er wirkte etwas nervös, das hatte ich dann doch noch nie bei ihm gesehen. „Diese Friendship-Sache... es tut mir wirklich leid. In Amerika war das mehr oder weniger total normal, dass ich mit mehren Freunden eine derartige Freundschaft führte. Aber mir ist klar geworden, dass ich meine Freunde in Amerika fast alle bereits seit der High School oder dem Uni-Beginn kenne, also schon um einiges länger als ich dich kenne. Ich... verdammt, wie soll ich das erklären? Ich hatte einfach das Gefühl als würden wir zwei uns ewig schon kennen.“ Jetzt waren beide Augenbrauen meinerseits in die Höhe gewandert und ich sah ihn fragend an.
 

Okay ein nervöser Takanori war schon ziemlich abwegig, aber dann auch noch diese Aussage? Wenn ich ehrlich war, kannten er und ich uns kaum. Was wusste er schon über mich? Nichts, zumindest fast nichts. Er wusste, dass ich mich nicht für Mode interessiere und dass ich ihn wohl attraktiv fand. Aber ansonsten? Ahja, wenn er sich an das Gespräch mit Kai noch erinnern kann, dann wusste er doch etwas mehr, nämlich diese Jungfrau-Geschichte – aber sonst? Meine Gedankengänge wurden unterbrochen, da er weiterredete. „Nun ja, gestern hab ich dann ziemlich gegrübelt über das Ganze und ja, ich bin ein Idiot gewesen, so etwas vorzuschlagen, wo wir uns im Grunde genommen eigentlich nicht wirklich kennen.“ Ich nickte um ihm zu zeigen, dass er damit wohl den Nagel auf den Kopf getroffen hatte. Langsam wurde er wieder selbstsicherer. Das bemerkte ich an seiner Gangart, von den hängenden Schultern wieder zu aufrecht und selbstbewusst.
 

„Auf jeden Fall, finde ich, dass wir uns besser kennen lernen sollten. Ich hoffe du kannst über den Friendship-with-benefits-Vorschlag meinerseits hinweg sehen?“ Ich überlegt kurz. Im Endeffekt konnte ich ihm ja gar nicht böse sein deswegen, weil er konnte ja nicht wissen, dass mich sowas total schockieren würde.
 

Ich lächelte ihn leicht an und antwortete ihm. „Vergeben und vergessen.“ Ich konnte hören, wie er die unbewusst angehaltene Luft rausließ: Wir waren fast beim Hörsaalzentrum schon angelangt, als er jetzt auf das zu sprechen kam, auf das er schon die ganze Zeit hinaus wollte. „Ich hab nen Vorschlag. Ich begleite dich heute den ganzen Tag und darf dir Fragen stellen und morgen umgekehrt.“
 

Etwas skeptisch sah ich ihn an. Wusste nicht so recht, was ich von dem Vorschlag halten sollte. Aber, wenn ich ehrlich zu mir war, dann war es schon eine gute Idee und so stimmte ich zu. „Okay“ Er sah mich mit einem freundlichen Lächeln an. Ich musste ein wenig selbst nun grinsen, also hatte ich heute dann einen hoffentlich nicht allzu aufdringlichen Schatten an mir kleben. Währenddessen hatten wir den Hörsaal betreten und unsere Plätze neben Nao und Seiichiro eingenommen.
 

Irgendwie war ich ja schon gespannt was er alles fragen würde. Noch hatte er nicht begonnen, mich mit Fragen zu löchern, hatte stattdessen sein Schreibzeug rausgeholt und seinen Block, sowie das Buch zur Vorlesung. Heute ging es um Notfallmedizin, wobei der Professor eben angekündigt hatte, dass wir uns heute zuerst mit der Geschichte der Notfallmedizin befassen würden und dann konkret uns das Notfallmanagement anschauen würden. Takanori hatte bereits wieder eine tolle Mitschrift begonnen, während ich wieder damit kämpfte, was nun wichtig war zum mitschreiben und was nicht.
 

Die erste Pause am Vormittag kam endlich und ich holte mir einen Kaffee beim Automaten. Takanori war mir gefolgt, holte sich jedoch keinen Kaffee. „Trinkst du deinen Kaffee immer ohne Milch und mit einmal Zucker?“ fragte er plötzlich. Ich verschluckte mich fast an meinem Kaffee, da ich mit so einer Frage nicht gerechnet hatte. „Ähm ja“ antwortete ich schließlich. Er nickte nur und wir machten uns wieder auf den Weg rein in den Hörsaal.
 

Takanori stellte mir keine weitere Frage am Vormittag. Wir holten uns mit den anderen das Mittagessen. Aoi und Uruha warfen mir fragende Blicke über den Tisch zu, doch ich schüttelte nur den Kopf um ihnen zu zeigen, dass wir später reden würden. Unsere Tischgespräche drehten sich heute um das Fußballmatch am Wochenende und über Uruhas neue Entwürfe, die er uns präsentierte. Takanori war total begeistert von den Entwürfen, was Uruha überaus freute. Schließlich trennten sich unsere Wege, da sowohl Uruha, Aoi, als auch Kai und ich am nachmittag zum arbeiten eingeteilt waren.
 

Wie ein unsichtbarer Schatten folgte mir Takanori schließlich zum Buchladen. Ich fragte mich, ob er jetzt etwa den ganzen Nachmittag bei mir im Buchladen verbringen wollte. „Ähm ja, ich arbeite jetzt bis 18 Uhr, also ähm...“ Er wusste natürlich sofort worauf ich anspielte und grinste. „Ja, dann mach das. Ich werd dich nicht weiterstören.“ meinte er und nachdem wir das Geschäft betreten hatten, suchte er sich einen Platz in der Probe-Lese-Ecke. Zumindest hatte ich diese Ecke mal so betitelt, da die Couch die dort stand, rein dazu diente, dass man in die Fachbücher hineinschnuppern konnte.
 

Die erste Stunde war noch viel los. Jeder musste sich noch die letzten Bücher besorgen oder bereits Bücher für die Seminararbeiten, da nicht alle Bücher in der Bibliothek waren und uns auch gesagt worden war, dass es Bücher gab, die jeder Arzt selbst besitzen sollte. Ich konnte darüber nur die Augen rollen, denn wenn dann musste ich doch selbst wissen, welche Bücher ich gerne selbst besitzen will und welche nicht. Nach gut zwei Stunden, die Takanori in der Probe-Lese-Ecke sich in irgendein Chirurgie-Buch reingelesen hatte und mich zwischendurch beobachtet hatte, gesellte ich mich kurzerhand zu ihm. Es war nichts los, somit musste ich nicht an der Kasse stehen bleiben und es war auch keine Lieferung zum einräumen da.
 

„Du interessierst dich für Chirurgie?“ fragte ich mit Blick auf das Buch über allgemeine Chirurgie. Takanori sah auf und grinste. „Ich bin heute zum fragen dran, nicht du. Stell die Frage morgen nochmal und du kriegst eine Antwort.“ Ich musste schmunzeln, er wollte das also echt so durchziehen. Na, da war ich ja gespannt, ob er mich wirklich nach diesem Tag dann besser kannte als vorher. Er sah jetzt wieder vom Buch auf und fragte „Wie lange machst du den Job hier schon?“ Gut, somit hatte seine Fragerunde angefangen.
 

„Seit ungefähr dem 2. Monat hier an der Uni.“ „Also schon ziemlich lange.“ murmelte er zu sich selbst. „Und warum arbeitest du? Zahlen dir deine Eltern nicht das Studium?“ „Meine Eltern zahlen die Studiengebühren, die Studentenheimkosten und den Großteil meiner Lebensmittelkosten. Aber ich geh arbeiten, weil ich nicht für jede Ausgabe Rechenschaft ablegen will.“ Ich konnte selbst nicht glauben, dass ich echt so offen und ehrlich seine Fragen beantwortete.
 

Er nickte und legte das Buch weg. „Wolltest du schon immer Arzt werden?“ „Mein Vater ist Arzt, meine Mutter Anwältin. In den letzten beiden Sommern vor meinem Abschluss und dem Studium hab ich jeweils einen von ihnen begleitet, schließlich wollten beide, dass ich in ihre Fußstapfen trete. Ich hab mich dann aber für das Medizin-Studium entschlossen.“ Takanori schien das Gesagte einen Moment auf sich wirken zu lassen. Dann warf er einen kurzen Blick auf die Uhr, während ich mich zur Eingangstüre umdrehte, durch welche gerade wieder ein Student kam mit einer Bücherliste.
 

Ich lächelte ihn freundlich an – Studienanfänger, soviel erkannte ich sofort an seinem unsicherem Blick. Ich begrüßte ihn und fragte ihn, ob ich ihm helfen konnte. Er überreichte mir seine Bücherliste und ich holte binnen weniger Minuten die Bücher. Wenn man wusste wo die Bücher standen, war es nicht schwer diese zu finden. Ich kassierte und verabschiedete ihn.
 

Dann begab ich mich wieder zu Takanori, der noch immer in der Probe-Lese-Ecke saß und wieder ein wenig in einem anderen Chirurgie-Buch geblättert hatte. „Also ich frag dich jetzt verschiedenes und du antwortest sofort mit den ersten Dingen die dir in den Sinn kommen, okay? Kein langes überlegen, sondern sofort antworten.“ meinte er dann mit einem schelmischen Grinsen. Oh Gott was kam jetzt? „Okay“ antwortete ich langezogen und mit skeptisch hochgezogenen Augenbrauen.
 

Sein Grinsen wurde noch breiter, bevor er loslegte. „Lieblingsessen?“ „Spaghetti“ „Lieblingsgetränk“ „Bier“ „Lieblingsbuch“ „Ähm keines“ „Du liest nicht?“ „Nein, wenn dann nur die Fachbücher für das Studium.“ Okay wenigstens, konnte ich jetzt auch punkten und ihn aus dem Konzept bringen. Damit hatte er wohl nicht gerechnet. „Lieblingsband?“ „Luna Sea“ „Was willst du mal werden?“ „Notarzt“ „Lieblingssport?“ „Fußball“ grinste ich.
 

Takanori musste jetzt auch grinsen. „Hätte ich mir eigentlich denken können!“ hörte ich ihn leise zu sich selbst murmeln. „Geschwister?“ kam dann auch schon die nächste Frage. „Nein“ „Schon mal im Ausland gewesen?“ „Ja“ Ich grinste, das waren grade nur Ja-Nein-Fragen. Also leichte Kost, wenn man es so bezeichnen wollte. „Wo warst du schon im Ausland?“ Okay, er wollte da also mehr dazu wissen. „In Europa“ Er rollte mit den Augen. „Die Länder wo du schon gewesen bist?“ Jetzt grinste ich, hatte ich doch fast damit gerechnet, dass er das auch wissen wollte. „Deutschland, Österreich, Italien, Frankreich und Großbritannien.“ „Und wann warst du dort?“ „Nach meinem Abschluss, vor dem Uni-Beginn.“ „Also eine Art Abschluss-Reise?“ Ich nickte. „Mit Freunden?“ Jetzt grinste ich. „Ja, Uruha und Kai waren mit von der Partie.“
 

Er war wieder still für ein paar Minuten und schien zu überlegen. Mein Chef kam gerade bei der Tür herein und sah, dass wieder mal absolut nichts los war. „Akira, Sie können heute gerne früher gehen, ich schaff den Rest heute schon alleine.“ Ein Lächeln breitete sich in meinem Gesicht aus. Wer wusste schließlich was Takanori noch für Fragen einfallen würden und vielleicht war da noch die ein oder andere dabei, die mir in der Öffentlichkeit doch zu peinlich war zum antworten.
 

Takanori hatte diese glückliche Fügung auch erfreut aufgenommen, zumindest war das an seinem Lächeln zu erkennen. Er schnappte seine Tasche und die zwei Bücher, die er sich angesehen hatte, während ich die Kunden bedient hatte. „Die kauf ich aber noch bei dir, bevor du außer Dienst gehst“ grinste er. Ich scannte die Bücher ein und kassierte, dann schnappte ich mir meinen Rucksack und verabschiedete mich von meinem Chef, der mir noch einen schönen Nachmittag wünschte.
 

Somit war es gerade mal 16 Uhr als ich mit Takanori über den Campus zu unserem Zimmer unterwegs war. „Hattest du schon immer ein Einzelzimmer?“ fragte er dann als wir bei unserem Ziel angelangt waren. „Ja, ich bin gern allein und so.“ nuschelte ich etwas verlegen, da es irgendwie so klang als würde ich lieber isoliert bleiben, aber dem war ja eigentlich nicht so.
 

Ich ließ meinen Rucksack neben meinen Schreibtisch fallen. „Ich geh duschen, später will ich noch in die Bar runter schauen, Kai arbeitet heute wieder. Kommst du da mit?“ „Beim duschen oder in die Bar?“ grinste er jetzt schelmisch. Ich wurde leicht rot während ich mit den Augen rollte. „In die Bar.“ antworte ich. „Klar komm ich mit, immerhin ist der Tag noch nicht zu Ende und ich hab noch ganze Menge an Fragen an dich!“ lachte er.
 

Na auf das konnte ich ja echt gespannt sein, was er noch alles fragen wollte. Naja immerhin hatte er noch 8 Stunden Zeit, dann war Mitternacht und ich war dran zum Fragen stellen und zum folgen. Ich duschte rasch, stylte meine Haare und zog dann das Gewand an, welches ich mir bereits vorher zu Recht gelegt hatte. Mit einem letzten Blick in den Spiegel verließ ich das Bad.
 

Während ich nun darauf wartete, dass Takanori im Bad sich fertig machte, überlegte ich schon mal was ich morgen fragen könnte. Erst jetzt wurde mir klar, dass ich ja Takanori den ganzen Tag sozusagen zu folgen hatte. Was im Endeffekt soviel hieß wie eine Runde Morgensport mit ihm, denn den Gefallen würde er mir nicht tun und den morgen auch noch ausfallen lassen. Heute war wohl wirklich eine Ausnahme gewesen, da er gestern über den Durst getrunken hatte.
 

Nach einer gefühlten Ewigkeit kam Takanori dann endlich aus dem Badezimmer und ließ mich mal wieder wie das Mauerblümchen von nebenan wirken. Er trug eine goldene enggeschnittene Hüfthose und einen dünnen schwarzen Pullover mit V-Ausschnitt. Die kupferfarbenen Haare hatte er wieder über sein schwarzes Haarband gestylt.
 

Wir saßen unten an der Bar an einem zweier Tisch. Aoi und Uruha hatten mir am Nachmittag bereits ein SMS geschrieben, dass sie nicht kommen würden – sie müssten ihre Zeit nützen, wenn Kai arbeitete. Was selbst ich verstand. Kai hatte uns beiden soeben ein Bier gebracht. Er schien heute ziemlichen Stress zu haben, da viel los war.
 

„Nun wo war ich vorhin mit den Fragen stehen geblieben?“ fragte Takanori sich jetzt. „Ähm wir waren bei meiner Europa-Reise und dann beim Einzelzimmer.“ erinnerte ich mich. „Ah genau“ grinste er nun. „Also immer Einzelzimmer sagtest du. Hm, also hat dein Freund nie bei dir gewohnt im Zimmer?“ Ich überlegte ob ich ihn aufklären sollte, dass ich noch nie einen gehabt habe, entschied mich aber dagegen. Es war besser so, weil was sollte er sonst von mir denken.
 

„Exakt.“ sagte ich nur. Er nickte und wir prosteten uns zu, jeder trank ein paar Schluck Bier und Takanori schien wieder eine Frage zu überlegen. Langsam gefiel mir dieses Frage-Antwort-Spiel, denn da musste ich mir nicht zwingend den Kopf über ein Gesprächsthema zerbrechen. „Wann und wie hast du eigentlich gemerkt, dass du schwul bist?“ fragte er kurzerhand. Ähm, okay irgendwie gingen seine Fragen langsam in eine Richtung über die ich lieber nicht so gerne sprach, denn dann würde wohl bald meine Jungfräulichkeit rauskommen. Aber allem Anschein nach konnte er sich nicht an das Gespräch gestern mit Kai erinnern. Sonst hätte er gewusst, dass ich bisher keinen Freund hatte.
 

„Ähm, naja ich weiß nicht mehr genau wann das war, so mit 16, 17. Es gab halt nur diesen einen Schluss, dass ich schwul bin, nachdem ich mir nie etwas aus Mädchen gemacht habe.“ Ob er sich mit der Antwort zufrieden gab? Es entsprach auf jeden Fall der Wahrheit. „Also nie mit einem Mädchen herumgemacht?“ fragte er nun. Ich zog eine Augenbraue in die Höhe während ich von meinem Bier trank. „Nein, nie.“ antwortete ich nachdem ich fertig getrunken hatte. Erstaunt sah ich auf mein Glas. Ich hatte doch echt in so kurzer Zeit schon ein kleines Bier fertig getrunken?
 

Scheinbar war ich ein wenig nervös, weil sonst trank ich nicht so schnell. Takanori sah mit fragenden Augen auf mein Glas. Ich winkte Kai heran um mir ein neues Bier zu bestellen. Ich hatte es gerade bestellt, als Takanori meinte, dass Kai uns auch zwei Tequila bringen sollte. Ich sah ihn fragend an. „Naja ich wollte mit dir auf Bruderschaft trinken, kennst du das etwa nicht?“ Ich hatte davon gehört, dass dies in vor allem dem deutschsprachigen Raum sehr beliebt mit Schnaps war. Aber wie genau es ablief davon hatte ich keine Ahnung, woher auch? Also schüttelte ich den Kopf. Takanori grinste und meinte dann „Ich werd's dir zeigen, mir wurde es mal gezeigt als ich in Europa war.“ erklärte er. „Und ich finde es eigentlich ganz nett.“ fügte er noch dran.
 

Kai stellte mein Bier ab und die beiden Tequila vor uns hin. Takanori bedeutete mir, dass ich mein Tequilaglas zu nehmen hatte. Die Zitrone hatte er zur Seite gelegt. Okay, dann tat ich ihm das mal gleich. Das letzte Mal Tequila hatte ich zu meinem Abschluss getrunken und konnte mich nur noch vage daran erinnern, wie dieser schmeckte. „So, nun müssen wir die Hände verhaken“. Er fuhr mit seinem Arm, der den Tequila hielt rund um meinen Arm, so dass wir uns relativ nahe kommen mussten. „Wir trinken das jetzt beide auf Ex, dann geben wir uns nen Kuss und dann gibt’s die Zitrone“ erklärte er grinsend. Ich zog die Augenbrauen hoch.
 

Das hatte ich noch nie mit jemanden gemacht und Kuss? Er meinte einen Kuss auf den Mund? Ich hatte noch nie jemanden auf den Mund geküsst. Auf die Wange ja – bei meiner Mutter und so, aber auf den Mund?? Ich hatte doch keine Ahnung was er nun von mir erwartete. Oh Gott, das konnte nun was werden. Die Blamage schlecht hin. Er schien zu bemerken, dass ich nervös wurde und grinste mich an. „Als ich das zum ersten Mal mit jemanden gemacht hab, bin ich auch total nervös gewesen.“ Gott sei dank, ahnte er nichts von meinen Gedanken.
 

„Also dann auf eine echt gute Freundschaft!“ sagte er und setzte sein Glas an die Lippen. Ich wiederholte seine Worte, und wir tranken gleichzeitig den scharf im Rachen brennenden Tequila. Ich hatte das Glas noch immer in der Hand als er mich über den Tisch hinweg näher zu sich zog mit unseren verschränkten Armen. Im nächsten Moment spürte ich seine Lippen auf meinen. Irgendwie fast automatisch erwiderte ich seinen Kuss, der auch sofort wieder vorbei war und er mit der anderen Hand die Zitrone zu seinem Mund führte und reinbiss. Ich angelte meine Zitrone und biss auch rein. Der saure Geschmack verbreitete sich sofort in meinem Mund und verhalf dem eigentlich scharfen Getränk nun zu einem wirklich guten Geschmack.
 

Wenn ich zu diesem Zeitpunkt geahnt hätte, warum Takanori unbedingt hatte auf Brüderschaft trinken wollen, dann nun ähm ja was wäre dann gewesen? Ich hätte vermutlich trotzdem mit ihm auf Brüderschaft getrunken, so ehrlich musste ich sein. Ich hätte es ihm ja schlecht abschlagen können. Sein Hintergedanke, und darauf kam ich erst zu spät drauf, war, dass ich durch mehr Alkohol eine lockere Zunge bekam. Nun, ich musste ehrlich sein, aber das hatte er perfekt geschafft. Immerhin trank ich sonst an einem Abend höchstens 2 oder 3 Bier, selten mehr. Jetzt hatte ich in kurzer Zeit schon ein Bier, einen Tequila und von meinem zweiten Bier auch schon wieder die Hälfte getrunken gehabt. Langsam merkte ich den Einfluss des Alkohols doch.
 

Takanori schien mich zu beobachten. Dann schüttelte er den Kopf als wollte er einen Gedanken vertreiben und starrte in sein halbvolles Glas. Schließlich fischte er nach seiner Zigarettenpackung und zündete sich eine an, hielt mir die Packung auch hin. Zwar nicht meine Marke, aber einem geschenktem Gaul schaut man nicht ins Maul. Genüsslich zog er an der Zigarette. Irgendwie machte mich die Kombination zuviel Alkohol und ein sexy aussehender Takanori mit einer Zigarette, die seine Lippen eben wieder umschlossen, ganz wuschelig und wirr im Kopf. Ich sollte besser bald schlafen gehen, bevor ich vielleicht noch irgendeinen Blödsinn plapperte.
 

Scheinbar hatte ich zumindest das mit dem Bald-Schlafen-Gehen vor mich hingemurmelt, weil Takanori mich mit hochgezogenen Augenbrauen ansah. „Du willst jetzt schon gehen? Es ist noch nicht mal 20 Uhr?“ klärte er mich auf. Ja natürlich hatte er Recht, es war sehr früh am Abend. Normalerweise hätte ich ja bis 18 Uhr Dienst gehabt und es wäre somit schon 2 Stunden später.
 

Ich zuckte mit den Schultern. „Ich bin noch nicht fertig mit meinen Fragen.“ erklärte er dann. „Also darfst du noch nicht gehen!“ grinste er. Jetzt zog ich die Augenbrauen hoch, war es nicht so, dass er mir überall hinfolgen musste und sozusagen wenn ich auf's Zimmer ging er mitgehen sollte? Ich schob den Gedanken bei Seite. „Dann frag lieber bald, bevor ich wirklich noch ins Bett abhaue.“ grinste ich nun.
 

Er bekam jetzt ein Grinsen, das eindeutig besagt, dass er was im Schilde führte und es für mich nichts Gutes bedeuten konnte. „Apropo Bett, das bringt mich auf eine Idee.“ Oh oh, shit. Bitte lass ihn bloß nicht in die Richtung denken, die ich am meisten gefürchtet hab schon den ganzen Tag. Ich betete still in mich hinein, er möge jetzt hoffentlich nicht auf das Sex-Thema kommen. „Also, fangen wir mit was einfachem und harmlosen an.“ sein Grinsen wurde noch breiter, als mein Blick leicht entgeistert wurde.
 

„Wann hattest du dein erstes Mal?“ Peng, er hatte voll ins Schwarze getroffen. Oh Gott, was sollte ich bloß sagen? Ich konnte schließlich ihm nicht die Wahrheit sagen, wenn er sich schon glücklicherweise nicht an sein Gespräch mit Kai gestern erinnern konnte. Okay, wann hat der Durchschnittsteenager also sein erstes Mal? 16? 17? Sollte ich mich für einen Spätzünder ausgeben – was ich ja eigentlich war, aber ja das war ne andere Geschichte. „Ähm mit 19“ Durchatmen, die Frage hatte ich überstanden.
 

Takanoris Augenbrauen waren kurz in den Himmel gewandert und er hatte mich kurz gemustert. „Okay, dachte ich mir fast.“ kommentierte er. Nun war ich verwirrt? Hatte er mich etwa schon von vornherein als Spätzünder eingeschätzt? Meine inneren Gedanken und Fragen wurden verdrängt von seiner nächsten Fragen, die nun auf mich zukam. „Was ist deine Lieblingsstellung?“ fragte er schon leiser als zuvor, so dass wirklich nur noch ich ihn in dem Lärm, der mittlerweile in der Bar herrschte hören konnte.
 

Was sag ich denn jetzt bloß wieder? Shit ich hab doch keine Ahnung, welche Stellung wirklich geil ist. Innerlich fluchte ich leicht und meine Hände bekamen einen leichten Schweißfilm. „Ich … ich wechsel gerne und probier immer wieder gerne neues aus.“ Okay, das klang jetzt so gar nicht nach mir. 'Erdloch wo bist du zum versinken?' dachte ich nur. Meine Antwort brachte mir einen leicht skeptischen Gesichtsausdruck meines Gegenübers ein. Dann jedoch nickte er nach kurzer Zeit.
 

Hoffentlich machte er bald wieder einen Themenwechsel, denn ich wollte nicht wissen, was er noch alles fragen würde. Ich versuchte ihn auf ein anderes Thema zu bringen da ich mein Bier ausgetrunken hatte und nun wirklich lieber nach oben ging, bevor er mir hier weiterhin solche Fragen stellen konnte. Er stimmte sofort zu, dass wir nach oben gingen und winkte Kai heran. Noch bevor ich sagen konnte, welche Getränke ich gehabt hatte, hatte er schon gezahlt. Alles. „Danke!“ brachte ich nur heraus. „Gerne.“ erwiderte er und wir machten uns auf den Weg ins Zimmer.
 

Im Zimmer angekommen, überlegte ich wirklich schlafen zu gehen, doch Takanori machte mir einen Strich durch die Rechnung. Er kramte in seinem Kasten eine Flasche Sake hervor und zwei Sakebecher. „Also, ins Bett ist es noch viel zu früh. Wir können ja hier weiterquatschen, wenn dir das lieber ist.“ Er hatte also bemerkt, dass es mir unangenehm gewesen war, in der Öffentlichkeit solche Themen zu besprechen. Nun konnte ich nicht mehr so richtig aus.
 

Also setzten wir uns auf die Sitzkissen, die bei dem kleinen Tisch lagen. Er schenkte uns beiden ein, wobei mein Glas eindeutig voller war als seines. Es hätte mich stutzig machen sollen, hatte es aber nicht. Wir prosteten uns zu und tranken jeder einen Schluck. „Also wo waren wir? Ahja, Lieblingsstellung haben wir noch abgeklärt.“ er schien zu überlegen was er als nächstes Fragen wollte. Und ich konnte mir ja nun denken, dass er das Thema jetzt eine Weile nicht in Ruhe lassen würde.
 

„Bist du aktiv oder passiv?“ fragte er dann auch schon. Aktiv oder Passiv? Bei bitte was? Was konnte er nur damit meinen? Ich kramte in meinem Hirn nach den wenigen Infos die ich mir jemals über schwulen Sex angeeignet hatte. Was hatte Uruha nochmal gesagt? Sie würden immer wieder die Rollen tauschen oder so? Würde wohl bei mir auch passen oder? Ich glaub das würde wohl am glaubwürdigsten klingen? „Ich tausche immer wieder. Also nix festgelegtes.“ Okay, langsam wurde ich ja fast perfekt im Sexlügen erfinden. Aber ich wollte auch lieber nicht dran denken, was rauskam, wenn er erfuhr, dass ich eigentlich noch Jungfrau war.
 

Er nickte und ein Lächeln erschien auf seinem Gesicht. „ Mach ich auch immer so.“ grinste er, gab jedoch keinen weiteren Kommentar ab, sondern schleuderte mir die nächste Frage ins Gesicht während er meinen Sakebecher auffüllte. „Mit oder ohne Gummi?“ sein Grinsen war fast furchteinflößend. „Mit natürlich“ antwortete ich. „Sicherheit geht trotzdem bevor“ fügte ich noch hinzu, denn dieser Punkt stand schon seit Jahren für mich fest. Schließlich waren wir alle in der Schule über die Gefahren von ungeschütztem Sex aufgeklärt. Zwar war die Möglichkeit einer Schwangerschaft bei schwulen Männern wie uns ja nicht vorhanden, aber Krankheiten konnte man sich genügend trotzdem einholen, nicht zuletzt auch Aids und deshalb war das bei mir felsenfest verankert.
 

„Auch in einer Beziehung?“ wollte er jetzt wissen. Ich überlegte kurz. „Ja“ er nickte nachdenklich und ich griff wieder zu meinem Sakebecher. Der Alkohol machte mich langsam wirklich sehr offen mit meinen Antworten und ich glühte sowieso schon die ganze Zeit wie eine Tomate. Ich konnte nicht sagen, ob es am Alkohol oder an dem mir peinlichen Thema lag. „Mit Geschmacksrichtung?“ fragte er jetzt und ich spuckte meinen Sake fast über den ganzen kleinen Tisch. Er lachte. „Hey so schlimm ist die Frage nun auch wieder nicht.“ „Nein, aber du könntest warten bis ich geschluckt hab, wenn du mit solchen Fragen kommst.“ konterte ich und stand auf um ein Tuch zum abwischen zu holen.
 

Woah, jetzt spürte ich den Alkohol echt gewaltig. Es drehte sich alles leicht, aber ich schaffte es heil in der Kochecke anzukommen und ein Tuch zu holen. Takanori hatte mich beobachtet und ein leichtes Grinsen auf den Lippen. „Also mit Geschmack?“ fragte er nochmals. Ich ließ mich wieder nieder auf mein Sitzkissen. „Hab ich noch nicht ausprobiert.“ gab ich ehrlich zu. Was sollte ich hier auch daher lügen? Vielleicht mit Erdbeergeschmack und dann mochte ich diesen vielleicht überhaupt nicht und bekam von ihm zu irgendeinem idiotischen Anlass vielleicht auch noch sowas geschenkt.
 

„Also hast du's beim Oralverkehr noch nie ausprobiert mit Geschmack. Mhm, interessant. Ich nehm ja mal an Oralverkehr auch nur mit, nachdem du vorhin so sicher geklungen hast?“ sein Grinsen war nicht mehr aus dem Gesicht zu bekommen. Uh oh, jetzt kam er zum Nächsten von dem ich keinerlei Ahnung hatte. Ich beschloss kurzerhand zuzustimmen, denn alles andere würde ja sowieso gegen meinen Sicherheitsgrundsatz verstoßen. Ich nickte.
 

Er nippte an seinem Sakebecher und überlegte sich die nächste Frage, während ich in meinem alkoholvernebelten Hirn nach einer Möglichkeit kramte, wie ich mich aus dieser peinlichen Befragung rauswinden konnte. „Wie stehst du zu One-Night-Stands?“ Ich wusste es, dass er noch weiter graben würde. 'Verdammt Akira, denk nach' sagte ich mir selbst. „Eher selten, ich bin mehr ein Beziehungstyp.“ Immerhin stimmte es ja teilweise, wenn ich nicht der Beziehungstyp wäre, dann wäre ich sicherlich keine Jungfrau mehr. Denn Angebote hatte ich auch schon genug für eine Nacht bekommen, diese jedoch alle abgeschlagen. „Also Sex und Liebe oder wie?“ fragte er und unterbrach damit meine Gedanken.
 

„Ähm ja, so kann man's auch nennen.“ ich zuckte etwas hilflos mit den Schultern. Er grinste und wollte mir nochmal einschenken, doch diesmal reagierte ich trotz des Alkohols rasch und hielt meine Hand über meinen Becher. „Ich denke, ich hab genug.“ sagte ich als er mich fragend ansah. Er zuckte mit den Schultern und verschloss die Flasche wieder. „Nachdem du also nicht der One-Night-Stand-Typ bist, würde mich deine Haltung zur Treue interessieren?“
 

Ich sah ihn an. Über Treue hatte ich mir schon oft Gedanken gemacht. „Ich bin treu und ich erwarte mir das auch von meinem Partner“ erläuterte ich meine Meinung dazu. Er sah mich fest an, sein Grinsen war fast verschwunden, dies schien wohl auch ihm ein ernstes Thema zu sein. Doch genauso schnell wie sein Gesichtsausdruck zu ernst gewechselt hatte, genauso schnell zog sich ein dreckiges Grinsen nun über sein Gesicht.
 

Ich beschloss lieber zu flüchten als noch irgendeine peinliche Frage, wo ich mir wieder irgendwas zusammenreimen musste, über mich zu ergehen lassen. Ich war aufgestanden, ein Bett tat mir sicherlich gut. „Ich werd jetzt schlafen gehen.“ erklärte ich. Er hatte seinen Becher ausgetrunken und stand ebenfalls auf. „Ist okay!“ Ich bemerkte den Alkohol nun wieder stärker als ich aufgestanden war.
 

Ich verschwand kurz im Badezimmer und machte mich bettfertig. Während Takanori im Badezimmer war, kletterte ich hoch in mein Bett und war schon fast eingeschlafen, als er mir noch eine Frage stellte. „Was ist eigentlich dein Traumtyp?“ ich starrte an die Decke. Ich konnte doch schlecht sagen 'so jemand wie du'. „Ähm Joker? Ich bin müde!“ versuchte ich es. Takanori kicherte in seinem Bett. „Joker? Ich wusste gar nicht, dass wir einen Joker vereinbart hatten?“ „Den hab ich kurzerhand jetzt eingeführt, ich bin wirklich müde.“ versuchte ich es nochmal.
 

Er kicherte noch immer. Müde drehte ich mich so, dass ich zur Wand sah. „Okay, dafür darf ich morgen auch einen Joker setzen bei einer Frage.“ „Einverstanden“ nuschelte ich schon im Halbschlaf. „Hattest du eigentlich schon mal einen 3er?“ Schlagartig riss ich meine Augen wieder auf. Er ließ also nicht locker bis er seine Fragen alle beantwortet bekommen hatte. „Nein.“ „Würdest du gerne mal einen ausprobieren?“ Gott, was ihm für Fragen einfielen. „Ähm vielleicht? Aber wohl eher nicht.“ gab ich zur Antwort. Ich war müde, der Alkohol vernebelte mein Hirn, denn sonst hätte ich ganz sicher sofort Nein gesagt.
 

„Besitzt du Handschellen?“ Ich saß kerzengerade im Bett. Das hatte er aber nicht wirklich gefragt, oder? Wozu sollte ich Handschellen bitte besitzen? Ich stand nicht auf Fesselspielchen. Okay ich konnte nicht sagen ob ich drauf stand, immerhin hatte ich ja noch gar keinen Sex, aber egal. „Nein“ gab ich schlicht zur Antwort. Ich wollte schlafen, wann sah er das endlich ein.
 

„Und Vibratoren?“ Gott sei dank war es dunkel und Takanori lag im Bett unter mir und sah mich nicht, denn ich war nun bei dem Gedanken an diese Sexspielzeuge wahrlich noch roter angelaufen als vorhin schon. „Nein“ brachte ich vorsichtig heraus, wusste nicht ob er das nun gut oder schlecht fand. Doch es gab keinen Kommentar von ihm. „Takanori ich würde gerne schlafen.“ murmelte ich, in der Hoffnung, dass er damit nun gestoppt werden konnte.
 

„Eine letzte Frage hab ich noch.“ begehrte er noch kurz auf. „Okay“ seufzte ich. „Warst du in einer Disko schon mal im Dark Room?“ Ich überlegte was ich sagen sollte. Ich hatte eine Ahnung von einem Dark Room und was darin so stattfand, aber gewesen war ich in noch keinem. Sollte ich vielleicht Ja sagen, würde das zu meinem Image mit dem Aktiv-Passiv-Wechseln passen? Aber zu meinem Sicherheitsprinzip passte es eher nicht. Also blieb ich bei der Wahrheit. „Nein.“ antwortete ich.
 

„Das war alles. Gute Nacht!“ hörte ich ihn reden. Ich wünschte ihm auch eine Gute Nacht und war schon halb am Wegdösen, als ich noch hörte wie er ein „Ahja, morgen müssen wir früh aufstehen – Morgensport und um 8 Uhr werden wir abgeholt, ich hab ein Fotoshooting.“ Ich riss die Augen auf. Ich sollte ihm zu einem Fotoshooting folgen???
 

Ja, das nächste Kapitel erklärt dann viele Dinge, die ihr euch in den Kommis schon gefragt habt. ^.^ Es geht bei mir jetzt wieder die Uni los, ich kann noch nicht sagen wie schnell ich dann updaten kann - ich hoffe jedoch, dass ich es bald schaffe. ^.^



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Von:  Trashxbaby
2012-06-05T21:27:01+00:00 05.06.2012 23:27
Ahahahaha XD Wie er voll dreist und dreckig lügen kann XD Ich mein okay in dem Alter ist sowas natürlich schon irgendwie peinlich aber ZU HART /DDDD Ruki gefällt mir immernoch mit Abstand am Besten <3
Von:  MRS_ABNORMAL
2010-09-22T21:10:55+00:00 22.09.2010 23:10
Also es war klasse *__*
Einfach diese Fragen von Ruki ... und er kann sich da garantiert dran erinnern :'D
Armer Rei ~
Ich bin mal gespannt, was er Ruki so fragen wird und was Ruki als Joker nimmt (:

Ich freu mich auf Kapitel 7 :D
LG <3
Von:  cat_chan
2010-09-22T20:27:12+00:00 22.09.2010 22:27
Aw, das neue Kapitel ist toll. XD
Ruki für den vorigen Abend büßen zu lassen, ist eine geniale Idee und ihn draußen vor dem Bad warten zu lassen, find ich süß. *^-^*

Die Fragen über seine "Erfahrungen" sind einfach toll. Hab mich scheckig gelacht.
Ich bin schon gespannt, was Rei-chan ihn dann fragen wird.

LG,
cat
Von:  CrowKing
2010-09-22T17:44:22+00:00 22.09.2010 19:44
Ja, ich muss InspiredOfMusicrecht geben...
ich bin mir auch ziehmlich sicher das Taka sich noch daran erinnern konnte
dieser bööööse Junge^^

Mal sehen was Reirei den so für fragen einfallen...

Und wie das Shooting wird *gg*
Ruki ist ja Unterwäschemodel...das wird bestimmt unschön für ReiRei ausgehen^^ Höhö

Jedenfalls hats mir wieder sehr gut gefallen, auch das du dieses mal länger geschrieben hast..

Mach schnell weiter ja? LG Mizukii

Von:  _pineapple_
2010-09-22T11:14:26+00:00 22.09.2010 13:14
Das der sich nich verplappert hat~ XDDD
was ne Leistung!
Moment...aber er kann sich theoretisch gar nicht verplappern...
böser Ruki :D

Ich freu mich sehr auf das nächste Kapüü ♥
Von:  Toffelchan
2010-09-22T09:11:43+00:00 22.09.2010 11:11
uh endlich *__*
mah ich finds toll !!!! *O*

endlich endlich *O* 3<3<3<3<3

die fragen waren seeehr interessant >DD hehe

ich freu mich aufs nächste kapi *O* <3
Von:  InspiredOfMusic
2010-09-22T05:17:20+00:00 22.09.2010 07:17
Ich liebe das neue Kapitel..
Ruki kann sich ganz bestimmt erinnern.. davon bin ich mehr als fest von überzeugt ^^
Eigentlich gemein, dass er Reita dann extra noch so in Verlegenheit bringt :P
Ich bin total gespannt, was Reita Ruki morgen so alles fragt.. und.. wann es rauskommt, dass Ruki Bescheid weiß..
Ich freu mich schon sehr auf das nächste Kapitel :I


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